Die Entstehungs­geschichte
der Schuhmacher Innung Landsberg am Lech

Wann und wie entstand die Schuhmacher Innung Landsberg am Lech?

1424 wurde zunächst eine Bruderschaft der Schuhmacher und Lederer gegründet. Durch die Stiftungen ihrer Mitglieder konnte diese Bruderschaft ihm Jahre 1441 einen Bauernhof in Hausen nahe Geltendorf erwerben. Von den Einkünften des Hofes wurde bis ins 19. Jahrhundert hinein ein eigener Kaplan (bzw. ein Benifiziat) für die Schuhmacher und Gerber bezahlt. 1469 kam sogar noch ein Benefiziatenhaus in der Landsberger Ledergasse dazu. Der Hof in Hausen wurde erst nach jahrhundertelanger Führung im Jahre 1849 aufgegeben.

Die eigentliche Zunftgeschichte beginnt im Jahr 1499. Der damalige Herzog, Albrecht IV. der Weise, genehmigte eine sogenannte Zunftordnung. Sie setzt die Voraussetzungen einer Mitgliedschaft, Aufgaben der jeweiligen Zunft und vieles mehr fest. Diese Zunftordnung wurde 1691 erneuert und achtete nun auf die Ehrbarkeit des Handwerks. Das freiwillige Beitreten einer Zunft wurde erst 1804 durch das Aufheben des Zunftzwangs möglich. Die Zulassung zum Gewerbe erhielten Meister fortan vom Staat. Über die Jahre wurden die Zünfte in ihren Rechten eingeschränkt, bis sie ihm Jahr 1868 abgeschafft wurden.

An ihrer Stelle trat 1895 die Schuhmacher Vereinigung und schließlich, 1908, die Schuhmacher Innung. Vier Jahre später hatte die Innung bereits 65 Mitglieder. 1934 wurde die freie Innung Einstimmig in eine Zwangsinnung umgewandelt. 1972 wurde der relativ neue Beruf des Orthopädieschuhmachers von dem des Schuhmachers getrennt. Heute ist die Schuhmacher Innung Landsberg eine der wenigen Innungen, die sich ihre Eigenständigkeit bewahrt hat.

Die Innung dankt ihren Mitgliedern, den Schuhmacher- und Orthopädietechnikbetrieben, der Kreishandwerkerschaft Landsberg und den Sponsoren für ihre tatkräftige Unterstützung.

Besonderen Dank gilt Heinrich Pflanz, ohne seine Recherchen wäre es unmöglich, die Historie der Landsberger Innung lückenlos wiederzugeben.